Mittwoch, 14. September 2016

Wunderpille

Hoffen wir nicht insgeheim alle auf die Wunderheilung? Auf die Wunderpille, die uns von all unseren Probelmen befreit? Die uns erlöst und uns eine rosigere Zukunft bereitet. Die uns all das ermöglicht, was wir schon immer haben wollten. Durch die wer werden, wer wir immer sein wollten.

Ich bin heute zu dem Schluss gekommen, dass es diese Wunderheilung nicht geben kann. Wie funktioniert denn unser Leben? Wenn wir es mal etwas näher zoomen, fällt auf, dass wir nur aus Mustern bestehen. Man könnte es auch Programme nennen, die in uns ablaufen. Diese Programme spielen genau wie im Fernsehen unterschiedliche Sendungen. Die einen reich und sexy und die anderen eher "two broke girls". Sie bestimmen unser ganzes Leben. Erschreckend, ich weiß. Und so unbemerkt.

Sie laufen rauf und runter und gestalten den Film unseres Lebens. Die gute Nachricht ist: Aber nur, so lange sie unerkannt bleiben.

Also zurück zur Wunderheilung.Stellen Sie sich vor, es gibt da Situationen in ihrem Leben, die sich ständig wiederholen. Total lästig. Nur die Verpackung variiert vielleicht mal, aber der Inhalt ist immer der Gleiche.

Und dann kommt jemand und sagt: "Hier, schmeiß diese Wunderpille ein und all deine Sorgen gehen von Bord." Oder: "Hey, nach dieser Behandlung bist du ein neuer Mensch."

Möchte man glauben, nicht wahr?

Ich auch. Doch meine Erfahrung ist eine andere.

Ich war bei einer Frau, die Pferde gestütztes Coaching, Aufstellungsarbeit und ähnliches macht. Claudia.  Tja, und was soll ich sagen?! Ihre Sessions sind beeindruckend. Ihre Wahrnehmung unbeschreiblich und die Pferde tragen auch noch ihren unverfälschten Teil dazu bei. Ich stand also mit einem meiner Glaubenssätze vor diesem Pferd. Ich-bin-es-nicht-wert. Super Satz. Erlaubt einem mal so überhaupt nicht, dass zu bekommen, was man will.
Ich sollte das Pferd überzeugen zu mir zu kommen. Sprich, es wert zu sein, dass es sich mir zuwendet. Ohne Strick. Nur aus der Verbindung heraus. Ist nicht so richtig geglückt am Anfang. Das Pferd stand einfach nur da.

Und dann bekam ich Feedback. Ich würde das Pferd einladen, also Energie aufbauen, und diese dann wieder einbrechen lassen. Warum sollte es sich also bewegen?!
Ach so? Das war mir gar nicht bewusst gewesen. Und dann begann ich zu beobachten. Ich spürte meine Energie. Ich spürte den Aufbau, den Zusammenbruch und den Aufbau und das Halten und plötzlich bewegte sich das Pferd...

Staunen!

Ich hatte den Unterschied gespürt und gesehen. Ich merkte regelrecht die Entstehung der neuen Synapse. Plopp. Und die wird nun ordentlich gefordert. Immer wieder ruf ich mir diese Situation ins Bewusstsein, spüre meine Energie, beobachte, was um mich herum passiert. Ich spiele mit dem neuen Muster.

Und das macht dann die "Heilung" aus, die Veränderung. Man programmiert sich neu. Schreibt ein neues Drehbuch. Und das dauert.

Es gibt zwar keine Wunderpille... - aber, Veränderung ist möglich!

Sonntag, 1. Februar 2015

All-ein!

Ich war letztens bei einer Acting-Class von Tsungai Garise. Ein Acting Coach aus Sambia. Ich war so tief beeindruckt. Der Mann ist unglaublich. Seine Arbeit geht weit über Schauspiel hinaus. So wie er selber sagt: "Die Bühne ist das Leben". 

Er ist angebunden an etwas Höheres, war mein Gedanken. Komplett verbunden mit der Quelle. Und dabei berührend bodenständig. Er war einfach alles. Vollkommen.

Und in diese Welt hat er uns mit eingeladen. Es war weniger die Welt von Ausdruck, als viel mehr von Selbst-Entdeckung und diesem Raum geben. Mit schlafwandlerischer Sicherheit spürte er die Tiefe eines jeden Einzelnen auf und führte ihn sacht ans Licht. Mit Geschichten, Szenen und stetiger Ermutigung. Ein wahres Fest für den Beobachter.

In einer Übung stand man sich paarweise gegenüber. Beziehungsweise einer saß. Der Sitzende hatte nichts weiter zu tun, als da zu sein. Nur zu sein. Ohne Regung. Kein Lächeln, kein Wort. Nur sitzen und sehen.

Der Stehende war aufgefordert in seiner Energie zu bleiben. Allein zu spüren, was er spürte. Ich fühle...was auch immer da war. Und dieses frei lassen. Lach, wenn du es fühlst. Weine, wenn du es fühlst. Schreie, wenn du es fühlst. Es war alles erlaubt, so lange es niemanden verletzte.

Als ich saß kam ich in einen Trance ähnlichen Zustand. Mein Herz ging auf, ich zerfloss in Liebe und die Welt löste sich auf. Um mich herum gab es keine Existenz mehr. Nur noch Vibration. Alles flimmerte. Ich sah die Wirklichkeit. Keine Filter mehr. Das Universum tat seine Pforten auf und lächelte mich an.

Es fiel mir wieder ein. Es gab keine Materie. Nichts Festes. Es war alles Illusion. Doch dann kam mir die Frage, wenn alles Illusion ist, wie kann es dann sein, dass wir alle das gleiche sehen. Das wir sehen, dass ein Haus ein Haus ist, dass jemand eine Jeans trägt oder einen roten Rock. Wie konnte es sein, dass wir alle das Gleiche sehen, wenn es doch nicht existiert. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. WIR SIND ALLE EINS!

Es ist tatsächlich so. Anders kann es nicht sein. Wir sind alle Teil eines kollektiven Bewusstseins. Als hingen wir alle an einer Quelle. Wie ein Mobilee. Jede Figur hängt scheinbar für sich und doch sind alle mit einem Punkt verbunden.

So ist unser aller Bewusstsein gespeist von einer Quelle. Deshalb gibt es diese allgemein gültige Übereinkunft, wie die Welt sich zeigt. So simpel ist es. Und doch so ehrfuchtsgebietend.

Diese Erkenntnis braubt mich der Worte. Ich kann nicht wirklich das Ausmaß dieser Erkenntnis greifen.

Ich und Du. Mensch und Tier. Oben und unten. Innen und außen. Alles löst sich auf. Wir sind all-ein!


Dienstag, 13. Januar 2015

Ich stehe da in Staunen

Das Leben ist erstaunlich! Ich stehe da in Staunen mit weit offenen Augen. Ich sehe und staune, wie das Leben funktioniert. Es ist das Wunder, das keines ist. Es ist das Wunder, das wir sind. Es ist das Wunder, das uns erschaffen lässt. Das uns lenkt und all die Wunder schenkt, die mich staunen lassen.

All die kleinen Zeichen, die das Wunder zeigen. Und all die großen Zeichen, die dich niederknien und in Ehrfurcht dem "Himmel" danken lassen.

Seit meinem Geburtstag komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es geht etwas vor sich und ich freu mich kindlich diebisch über jedes Neuentdecken.

Es ist, als hätte ich in meinem Radio den richtigen Sender gefunden. Ich sende und empfange auf richtiger Welle.

Ich weiß nicht, was es ist, vielleicht war es schon immer da, ich habe es nur nicht bemerkt. Ganz bestimmt war es das. Ich habe es nur nicht wahrgenommen. War nicht wach genug dafür. Mit anderen Dingen beschäftigt.

Zum Beispiel damit, zu denken, dass irgendetwas falsch sein könnte. Dieses ständig latente quatschende Stimmchen, dass sich fragt, ob man jetzt auch die richtige Entscheidung getroffen hat, ob es wirklich richtig war, dieses oder jenes zu tun, zu lassen, zu verhindern, zu genießen, zu ...was auch immer.

Ständig die Angst davor, man könnte etwas falsch gemacht haben. Ich verrate ihnen ein Geheimnis. Meine neueste Erkenntnis. Es gibt nicht falsch zu machen! Es gibt nichts Falsches. An nichts.

Seitdem ich aufgehört habe zu denken, es könnte etwas falsch sein, stelle ich fest, es ist alles gut. Es ist alles gut, genauso wie es ist. Es ist gut. Ich bin immer zur genau richtigen Zeit am richtigen Ort. Und warum? Weil ich vertraue.

Ich vertraue, dass mich das Leben genau dahin lenkt, wo ich sein soll.

Ich hab aufgehört mich einzumischen. Ich lass jetzt einfach mal die Finger aus dem Spiel. Ich überlasse die Fäden dem, was mich ausmacht. Dem Wunder. Dem Wunder, das in mir wohnt. Dem, wozu ich auf der Welt bin. Ich muss nur empfangen und geschehen lassen.

Und dann ist immer alles gut.

Ach so, das heißt nun nicht, dass ich da sitze und nichts tue. Im Gegenteil. Ich lausche. Und das ziemlich aufmerksam. Und zwar diesem kleinen Stimmchen, das immer kräftiger wird, je öfter man auf es hört.

Wow!

Und ist es wirklich eine Stimme? Das sagt man immer so. Aber eigentlich ist es ein Impuls. Ein Energieschub. Etwas, dass einen in eine bestimmte Richtung schubst. Ganz sacht natürlich. Wenn man ihm folgt, aber enorm kraftvoll.

Beispiele?

Gern:

Eines wäre in "Ausgesprochen hilfreich" nachzulesen. Der Impuls an die Vitrine zu treten...

Es gibt so unzählig viele...

Denn wenn man der Überzeugung ist, dass alles zu seinem Besten geschieht, dann sieht man diese kleinen Wunder überall. Dann steigt man in Gedanken an der falschen Haltestelle aus dem Bus um dann festzustellen, dass da gerade ein Bus ankommt, der eigentlich viel besser für die Weiterfahrt geeignet ist.
Oder man folgt dem Impuls sich unbedingt um halb sechs noch Haargummis kaufen zu müssen, obwohl man um sechs einen Termin am Computer hat, muss feststellen, dass der Bus aufgrund eines Unfalls in der Straße nicht fährt, was alle Pläne zu nichte macht, um dann mit einer wahnsinnig spannenden Frau an der Bushaltestelle ins Gespräch zu kommen. Ich hatte dann die Wahl, mein Vorhaben mit den Haargummis abzublasen und pünktlich zu dem Termin zu sein, oder einfach mal dieser Fügung zu folgen. Ich folgte und es hat sich gelohnt. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Oder anfängliche Dramen entpuppen sich als neue Geschäftsidee. So passiert beim Ohrmarke setzen bei unseren kleinen Elli. Ging leider schief, weswegen wir ihr unter Fluchen, Hadern und ziemlicher Aufregung die Marke wieder entfernen mussten. Und dann tat sich mit dieser Ohrmarke in der Hand plötzlich ein ganz neuer Markt auf. Dazu an anderer Stelle mehr

Also, immer erst mal tief durchatmen und wissen, kein Drama ist die Aufregung wert. Wer weiß, wozu es gut war.

Bleiben Sie neugierig und staunen Sie.








Sonntag, 7. Dezember 2014

Please hold the line!

Während ich so in der Warteschleife der Servicehotline hing, sinnierte ich so über das Leben. Stets begleitet von der freundlichen Frauenstimme und dem: Please hold the line!

Kennen Sie so Vorabendserien gepflastert mit Tragödien, Intrigen und Dramen? Hab ich zu meiner Jugendzeit sehr geliebt. Was mich aber immer am meisten fasziniert hat, war die Art, wie sich in der Sendung verabredet wurde. "Hast du Lust heute Abend weg zu gehen?" "Ja, super Idee!" "Fein, dann sehen wir uns später!" Keine Uhrzeit, kein Ort. Und hat jedes mal geklappt. Erstaunlich.
Jetzt kann man natürlich sagen, die kennen schließlich das Drehbuch, die wissen, wann sie wo sein müssen, aber wie sieht´s denn im echten Leben aus?

Ich stelle fest: Nicht viel anders.

Ich erinnere noch Zeiten ohne Handy, als man peinlichst genau den Treffpunkt verabredete und die Uhrzeit festlegte, weil man, einmal aus der Tür, keine Moeglichkeit zur Korrektur, Nachfrage oder Kursänderung mehr hatte. Man legte sich fest und dann war das so. Punkt, Pfeiler im Boden.

Die Uhrzeit ist heutzutage noch immer hilfreich, aber den achtsam gewählten Ort, mit Rückversicherung, dass man auch den gleichen meinte, braucht es heut nicht mehr. Da ertappe ich mich dann selber, dass ich mich für 16 Uhr auf dem Tibarg verabrede. Um dann vor Ort festzustellen: Verdammte Hacke, der ist groß! Keine Neuigkeit, aber auch kein Bewusstsein mehr dafür, dass etwas mehr Präzision gut getan hätte.

Naja, ein Griff in die Tasche und schnell mal kurz geschlossen. 

Flexibel sind wir dank der Technik. Aber auch noch verbindlich?

Gerade die letzten Wochen hatte ich den Eindruck, keiner mag sich mehr festlegen. Verabredungsversuche enden mit: Ja, meld dich! oder Ich melde mich noch mal! Als wenn wir nicht mehr Herr über unser Leben wären, nicht mehr entscheiden könnten, ob wir etwas tun wollen, oder nicht, oder wann.

Ist es die Angst, womöglich etwas anderes zu verpassen?

Oder ist inzwischen einfach alles so frei, flexibel und flüchtig, dass so ein Pflock in der Erde Angst macht?

Und vor lauter Angst etwas zu verpassen, machen wir womöglich gar nichts.

Ich weiß noch mein erster Besuch auf Ibiza. Ich war voller Aufbruchsstimmung, raus in die Welt, sich frei machen, mein Abenteuer entdecken. Und dann die Frage, ob ich ein online Training für Teilnehmer in Hamburg hosten würde. An 8 Terminen für 10 Leute mein Wohnzimmer, Computer und etwas Wasser zur Verfügung stellen. Und dafür ein grandioses Training umsonst erleben.

Alle Widerstände dieser Welt regten sich in mir. Für 8 Wochen in Hamburg festgenagelt sein, nachdem ich nun gerade meine Freiheit entdeckt hatte? Nö! Ganz klar!

Die Dame, die das organisierte fragte mich dann neugierig: Hast du zufällig ein Problem damit ein Commitment einzugehen?
- Nö, ich will mich nicht nur nicht festnageln lassen!
- Also ja.... Sie lächelte.

Hm, es ratterte in meinem Köpfchen. Das Training hätte ich schon gern mitgemacht, aber das hieß meinem Verständnis nach auf meine Freiheit verzichten zu müssen. Nicht rumreisen zu können. Unflexibel zu sein. Ich hatte das Gefühl, ich muss mich etnscheiden. Zwischen meiner Freiheit und dem Training.

Pustekuchen. Wie gut das man einen Coach hat, der einen dann fragen kann, ob das wirklich die Wahrheit ist. Und ob es nicht auch noch eine dritte Möglichkeit gäbe. Schön, wenn einem dann plötzlich der Horizont so weitet und man über den Tellerrand luschern kann. Und wenn man dann noch einen wilden Hund als Coach hat, der sich durch nichts stoppen lässt und das Unmögliche möglich macht, dann wird halt ALLES möglich.

Und so machte ich das Training, wusste, dass ich die nächsten acht Montage in Hamburg sein musste, aber dazwischen war verdammt viel Zeit durch die Gegend zu touren. Und ich muss sagen, dass Leben wurde unglaublich dynamisch. Ich war wacher, ich musste planen, meine Zeit wurde kostbarer und es war unglaublich intensiv.

Ich war wie so ein Komet, der um die Hamburg-Montage kreiste. Da war mein Anker und gleichzeitig hatte ich freie Fahrt. Ich war in Verbindung mit der Gruppe und gleichzeitig unterstützte ich meinen Partner in der einen Woche im Rheinland, in der nächsten Woche in München. Ich hatte alles! Naja, nicht ganz alles, an einer Veranstaltung konnt ich nicht teilnehmen, aber es war immer noch mehr, als wenn ich mich aus Angst gegen die Verbindlichkeit entschieden hätte. Ich hatte mich verpflichtet und damit gewonnen.

In diesem Sinne: Please hold the line!

Freitag, 7. November 2014

Ausgesprochen hilfreich

Ich hatte gestern Geburtstag. Juhu! Mein Ehrentag! Ja, ich zelebriere den noch immer mit kindlicher Freude. Ich hüpfe aus dem Bett und bin gespannt,was der Tag mir schenkt. Ah, obwohl, gestern hatte ich mir vorgenommen all das zu tun, worauf ich Lust hatte. Und eigentlich hab ich mir nur ganz viel gewünscht.

So kam gleich morgens der Gutschein für ein Stück Kuchen von Ikea. Also nichts wie zu Ikea. Aber vorher natürlich noch hübsch aufgerüscht mit rotem Lippenstift und los.
Ach ja, und ich hatte vorab meinem Mann von dem Gutschein erzählt und er war gerne bereit mir meinen Wunsch, diesen einzuloesen, zu erfüllen.
Es gab also morgens um 11 Uhr lecker schwedische Mandeltorte und Kaffee! Mjammi. Die mussten das Stück Torte extra für mich holen, weil die das Kuchenbüffet noch gar nicht aufgebaut hatten. Aber das war mir ja egal. Ich hatte schließlich Geburtstag! An jedem anderen Tag hätte ich nicht mal nachgefragt.

Das Geschäft durfte natürlich auch nicht zu kurz kommen, also als nächste Station in das bezaubernde Café ARTig und den Wunsch geäußert, dass wir dort gern einen Verkoestigungsabend mit unserem fantastischen Fleisch machen würden. Die Besitzerin war ganz angetan. So sehr, dass ihr bei der Beschreibung des Menüs das Wasser im Mund... aus dem Mund... naja, wie auch immer... Lecker halt! Am 2. Advent dann also mit vollem Genuss.

Dann ein kurzer Zwischenstopp bei einem Freund in seinem Schmuckladen. Kleiner Kloenschnack beim Käffchen mit den neuesten Entwicklungen und dann die Eingebung. Irgendein Impuls ließ mich aufstehen und an die Vitrine mit der Ringauslage gehen. Dort gab es wirklich alle erdenklichen Ausführungen. So war das wohl bei Pfandleihern. Da gab es, was gebracht wurde.

Und dann entdeckte ich ihn. Den Ring, den ich mir ein paar Tage zuvor in meiner Phantasie zusammen gebastelt hatte.Verrückt. Aber genau so sollte er aussehen. Lang über den Finger gestreckt, Kupfer- oder Bronzefarben, nach dem Vorbild des Ringes einer Freundin.Und der hatte am Ende noch ein kleines Steinchen. Und da war er. Ich hab dann gar nicht weiter nachgedacht und mich nur umgedreht: "Mein Schatz!" frohlockte ich "Da ist mein Ring!" Beide Männer schauten auf. Die Vitrine wurde geoeffnet, der Ring passte und zu einem Suuupersupersonderpreis bekam mein Mann ihn verkauft, um ihn mir zu schenken. Juhu! An jedem anderen Tag wäre ich nicht mal, für einen Blick in die Vitrine, aufgestanden.

Und so ging es weiter. Ich bekam, was ich mir wünschte oder gewünscht hatte. Und was einfach unglaublich hilfreich ist, ist, wenn man seine Wünsche ausspricht. Das ist so wirkungsvoll, wie es simpel ist. Und vielleicht klingt es auch etwas lächerlich, aber ich kann mich an genügend Situationen in meinem Leben erinnern, wo ich auf den begnadeten Gedankenleser gehofft habe. Dieses von Gott vergessen zu erschaffende Überwesen, dass das Leben doch so viel erfüllter machen würde. Auf das, glaube ich, gerade wir Frauen immer noch viel zu viel hoffen und warten. Herzlich Willkommen Enttäuschung!

Aber dafür hat der liebe Gott wahrscheinlich die Sprache entwickelt, um genau diese Barriere zu überwinden. Die direkte Leitung von den ungeahnten Wunschtiefen des einen Kopfes in die aufnehmenden Hoerttiefen des anderen Kopfes. Und was ist es für eine Freude, wenn man bekommt, was man gerade noch gedacht, und dann ausgesprochen hat. Ploetzlich ist es da. Man hat es geschafft. Oder geschaffen. Geschoepft? Ja! Ja! Ja! Auf in die spirituelle Welt. Von mir selbst immer wieder mit stirnrunzeln bemerkt, aber so wahr. Ich bin nur froh, dass es alles Physik ist, weil damit kann ich etwas anfangen. Wir sind die Schaffer unseres Lebens. Mit unseren kleinen und großen Wünschen, die wir hegen und pflegen und schließlich mit Worten in die Welt bringen.

Hm... Ich bin nicht so Bibel fest, aber steht nicht schon dort geschrieben: "Am Anfang war das Wort."?

Heidewitzka, was sind wir beschenkt in diesem Leben!

Ich hab beschlossen, ich hab jetzt jeden Tag Geburtstag. Weil diese anderen Tage sind doof! An denen ich nicht frage, oder nicht aufstehe, nicht sage, was ich mir wünsche, einfach neugierig bin, was passieren koennte.

Deswegen...

Ich bin Geburtstag!

Dienstag, 23. September 2014

Zauber der Endlichkeit

Ich saß gerade auf meinem Balkon. Herrlich in der Sonne und am Frühstücken. Und dann huschte ein leises Schmunzeln über meine Lippen. Es ist schon verrückt. Die zurückliegenden 10 Jahre hab ich ungefähr 3 Mal auf meinem Balkon gefrühstück. Es war grundsätzlich zu laut und dann auch noch die Abgase und überhaupt. Und jetzt, seit ungefähr 2 Wochen, zelebriere ich es fast täglich und mit einer kindischen Vorfreude auf den Moment, da ich hinaustrete an die Luft, mir meinen Stuhl in die Sonne rücke und mich genüsslich an Tee und Brot erlabe. So verrückt!

Und überhaupt erscheint mir meine Wohnung gerade wie das Paradies. Ich genieße den Raum, den sie mir gibt, und denke, wow, so viel, für mich ganz alleine. Ich genieße den Frieden und die Ruhe. Das "mich-entfalten-können", wie es mir gerade gefällt.

Und dann denke ich, wo es doch gerade so schön ist, wäre es da nicht schön, noch etwas hier wohnen zu können? Und sofort verdunkelt sich die Sonne und es ziehen Wolken auf. Ganz klar NEIN! Ich genieße es, weil es "endlich" ist. Es ist vergänglich. Noch eine Woche, dann ist es vorbei. Das macht den Zauber aus. Deshalb weiß ich es zu schätzen.

Ist es nicht absurd, dass wir etwas erst zu schätzen wissen, da wir wissen, dass es ein Ende hat?

Jetzt macht der Satz tatsächlich Sinn: Lebe jeden Tag, als wenn es dein letzter wäre. Nicht, weil du morgen vielleicht keine Chance mehr dazu hast, sondern damit du ihn zu schätzen weißt. Du darfst diesen Tag leben! 

Diese Erkenntnis hat mich gestern begleitet, nachdem ich einen Post von Robert Betz gelesen hatte. Du DARFST leben. Es ist dir geschenkt, hier zu sein. Du musst nicht, du darfst. Welch ein Unterschied! Und was für eine Aufforderung zur Gestaltung und Erinnerung an die Freiwilligkeit. Überall, wo das Wort "müssen" auftaucht entscheidet dann wohl jemand anderes als wir selbst...

In diesem Sinne: Ja, das Leben ist endlich und du darfst es gestalten!

Samstag, 20. September 2014

Frühstück mit Stuhlbein

Heute Morgen saß ich zum Frühstück auf meinem Balkon. Das an sich ist schon ungewöhnlich, da mein Balkon zur 6-spurigen Straße liegt. Nachdem ich heute Morgen aber schon getantzt hatte, war mir nach Luft, Sonne und Raum. Also draußen. Ich saß da also, trank mein Ingwerwasser und schrieb. Ich schrieb meinen fast all morgendlichen "Guten Morgen kleine Welt" Text. Einfach ein Einfangen meiner morgendlichen Gedanken.
Heute kreisten sie um Energie, beeinflusst durch mein Tanzen, nachdem ich mich herrlich bewusst und zentriert fühlte.Und so schrieb ich und schrieb und ein Gedanke folgte dem nächsten. Unterhaltsame Frühstückskost...

In einer kurzen Denkerpause heftete sich mein Blick an den zweiten Stuhl auf meinem Balkon. Etwas schmuddelig stand er mir schräg gegenüber. Und mir kam die Frage: Wenn doch alles Schwingung ist, und es nichts Festes gibt, keine Materie in dem Sinne, sondern nur Raum und Energie, wie kann es dann sein, dass ich auf diesem Stuhl sitzen kann und nicht hindurch falle? Und dann kam mein persönlicher Erleuchtungsmoment.
Weil das "Material", also die Energie, aus dem der Stuhl bestand, so verarbeitet wurde, dass eine feste Verbindung daraus entstand. Und diese Verbindung trug mich.

Das Zauberwort war Verbindung.

Der Stuhl schwingt, so wie Energie das tut, und doch ist etwas anders. Seine Energie ist verbunden. Und damit kommt er in seine Funktion. Die Funktion eines Stuhls. Dir einen Platz zu bieten. Dafür muss er nichts weiter tun, als zu sein. In seinen Energien verbunden zu sein. Dann ist alles am richtigen Platz. Sitzfläche, Armlehnen, Beine, Rückenlehne. Erfolg auf ganzer Linie. So einfach.

So weit, so gut. Was ist denn, wenn ihm ein Bein abbricht? Kommt ja mal vor, wenn man nicht aufpasst. Dann kann keiner mehr auf ihm Platz nehmen. Funktion verloren. Keine Verbindung, keine Funktion. Für keines der Einzelteile.

 Tragisch und zugleich natürlich. Das ist Physik.

Und bei wem es jetzt klingelt... Macht die Tür ruhig auf. Wer weiß, wer kommt. Wie gesagt, aus der Verbindung kommt die Funktion. Und dann immer gut beschützen!